Der Atlas für Ökosystemleistungen Bayern ist Teil des Forschungsprojekts “Modellierung und Bewertung von Ökosystemleistungen unter Klimawandel” im Verbundprojekt LandKlif. Er wird entwickelt und betreut von der Professur für ökologische Dienstleistungen der Universität Bayreuth.
Was sind Ökosystemleistungen?
Ökosystemleistungen bezeichnen die Vorteile, die wir Menschen von der Natur und Landschaft erhalten. Dazu gehören beispielweise die Nahrungsmittelproduktion, die Regulation des globalen Klimas oder Erholungsmöglichkeiten. Diese Leistungen, die uns die Natur und Landschaft tagtäglich zur Verfügung stellt, werden von der Gesellschaft und Wirtschaft oftmals unbewusst genutzt. Der Klimawandel und Änderungen der Landnutzung können die natürliche Leistungsfähigkeit der Natur stark beeinträchtigen.
Über den Atlas
In diesem Atlas können die Ökosystemleistungen, die Einflussfaktoren Klima und Landnutzung sowie Biodiversität in den verschiedenen Regionen Bayerns erkundet werden. Je nach Leistung werden gezeigt:
bayernweite Daten auf der Basis von Indikatoren, Modellen oder Feldmessungen sowie die
gesellschaftliche Bedeutung der Leistungen auf Basis von Umfragen.
Mit dem Analysetool „TreelinePredict“ lassen sich die Wärmegrenzen von Baumarten in den Bayerischen Alpen simulieren.
Nutzer können in einer interaktiven Karte beliebige Baumfunde aus dem BAYSICS-Portal anklicken und jene Flächen simulieren, deren thermisches Mesoklima heute und bei weiterer Erwärmung (+1 Grad Celsius und +2 Grad Celsius) weitere Baumvorkommen erwarten lässt.
Wie geht es unserem Wald gerade? Der Waldzustandsmonitor (WZM), entwickelt von BLIZ und HyBBEx, soll den Zustand der Wälder in Deutschland und Europa flächendeckend visualisieren.
Dafür wird mit Hilfe von Fernerkundungsdaten die Grünheit der Vegetation ermittelt und mit langjährigen Beobachtungen mithilfe von Quantilen und proportionalen Abweichungen verglichen.
Wer lieber audiovisuell lernt, dem steht ein (englischsprachiges) Einführungsvideo zur Verfügung.
Mit einem Zweigexperiment können BürgerwissenschaftlerInnen den Einfluss des Klimawandels auf den Zeitpunkt des Knospenaufbruchs untersuchen.
TECCS (Twig Experiment Climate Change Simulator) ist ein einfach zu bedienendes Simulationswerkzeug zur Untersuchung möglicher Auswirkungen von Winter- und/oder Frühlingserwärmung auf den Knospenaufbruch.
Mit Wörtern wie „forcing“ und „chilling“ jonglieren lernen und gleichzeitig die Forschung unterstützen? Das geht mit TECCS ganz leicht: Auf geht’s!
Zum Mitmachen: Eigene Beobachtungen zu Pflanzen, allergenen Arten, Baumgrenzen und Tieren daheim am PC oder draußen mit dem Smartphone eingeben und damit zur Klimaforschung beitragen.
Durch möglichst zahlreiche Beobachtungen sollen klimabedingte Veränderungen in der Natur dokumentiert und untersucht werden.
Dabei geht es um Fragen
Im Rahmen des BAYSICS Projektes wurden 4 vernetzte Sensorbäume (Baum 4.0 oder auch Talking Tree) an den Standorten Augsburg, Berchtesgaden, Eichstätt und München installiert, um verschiedene Klimabereiche in Bayern abzudecken. Jeder Baum bietet interessierten BürgerInnen und WissenschaftlerInnen Einblicke in den Wasserhaushalt und das Wachstumsverhalten bei unterschiedlichen Wetterlagen und Stresssituationen.
Auf der Website kann für jeden Baum genau verfolgt werden, wie sich die dortigen Temperaturen von Boden, Luft und Blatt, die Bodenfeuchte und weitere Parameter über das Jahr hinweg verändern. Zudem gewähren Webcams Live-Einblicke in das Leben der Bäume.
Mit diesem Analysetool wird die Auswirkung des Klimawandels auf die jahreszeitliche Entwicklung von Pflanzen visualisiert.
Dabei kann man zwischen fünf Klimastationen mit unterschiedlichem Aufzeichnungszeitraum wählen und sich die phänologischen Jahreszeiten anzeigen lassen. Das Analysetool verwendet z.B. Daten für die Kirsch-Blüte in Kyoto/Japan Daten seit dem Jahr 801, für die Hasel-Blüte (Vorfrühling) in Geisenheim /Hessen seit 1900.
Die Anzahl der Tage für die Abweichungen vom mittleren Eintrittstermin (1971-2000) wird als farbiger Streifen dargestellt: Grün-Töne für einen früheren Zeitpunkt, Blau-Töne für einen späteren Zeitpunkt.
Einfach ausprobieren: Link zum Analysetool „Grüne Klimastreifen / Green warming stripes“
Mit PhenoInterPol werden phänologische Interpolationskarte in Bayern visualisiert. Hierbei sind für den Zeitraum 1951-2020 die Phänophasen von ausgewählten Pflanzen hinterlegt, z.B. die Blüte der Hasel und der Forsythie, die Blattentfaltung und der Blattfall der Stieleiche.
Nutzer:innen können in PhenoInterPol selbst Basisanalysen durchführen, eigene phänologisache Beobachtung eintragen und mit historischen Daten in Kontext setzen.
Einfach ausprobieren: Link zum Analysetool „PhenoInterPol“