In einer aktuellen Metastudie untersuchten britische Wissenschaftler weltweit die Auswirkungen von Landwirtschaft und Klimaerwärmung auf die Insektenvielfalt. Dabei zeigte sich ein negativer Einfluss der intensiven Landwirtschaft auf die Artenvielfalt. In naturnahen Landschaften hingegen war die Artenvielfalt trotz Erwärmung weitgehend gleich geblieben.
Prof. Josef Settele kommentiert dies im SPIEGEL: „Bislang ist die Landwirtschaft als Faktor im Biodiversitätsrückgang tatsächlich wichtiger. Aber mit zunehmender Erwärmung wird der Klimawandel aufholen, diesen Trend sieht man heute schon.“
Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass naturnahe Bereiche in der Umgebung von Äckern als Puffer wirken können. Bei einer Landwirtschaft ohne Monokulturen und größeren Pestizideinsatz können Rückzugsgebiete mit natürlicher Vegetation die Effekte der Klimaerwärmung sogar großteils kompensieren.
Prof. Settele zu diesem Puffer-Effekt: „Das passt gut zu anderen Ergebnissen: Wenn man eine strukturreiche Landschaft mit naturnahen Bereichen hat, kann das die Überlebenschancen von Arten deutlich erhöhen.“
Outhwaite, C.L., McCann, P. & Newbold, T. Agriculture and climate change are reshaping insect biodiversity worldwide. Nature (2022). DOI
SPIEGEL Wissenschaft: Neue Studie zum Insektenschwung – „Lasst etwas Chaos zu!“
SZ-Wissen: Schutzgebiete als Puffer gegen die Erwärmung