Prof. Settele im BR-Interview: Wie Klimaschutz und Artenschutz zusammenhängen

Prof. Dr. Josef Settele, Agrarbiologe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle und leitender Autor von Berichten des Weltklimarats, verdeutlicht in einem BR-Interview die Wechselwirkungen zwischen Erderwärmung, Biodiversität und Mensch. Klimaschutz und Artenschutz müssen gemeinsam angegangen werden. Denn es trifft auch unsere Lebensgrundlagen, wenn Arten verschwinden und Ökosysteme beeinträchtigt werden. Die Erderwärmung schreitet so schnell voran, dass sich viele Pflanzen- und Tierarten in dieser kurzen Zeit nicht an die neuen Lebensbedingungen anpassen können. So können beispielsweise Blüte und Bestäuber auseinanderdriften, wenn die Pflanzen früher blühen als die bestäubenden Insekten aktiv sind. Die sinkende Bestäuberleistung führt wiederum zum Beispiel auf Obstplantagen zu Ernteeinbußen. Intakte Ökosysteme wie Moore und Wälder sind wichtig für den Klimaschutz, da sie große Mengen an Kohlendioxid speichern. Auch spielen bei den steigenden Temperaturen Bäume und Grünzüge in den Städten eine immer wichtigere Rolle für die Gesundheit der Bevölkerung. Grünanlagen und unversiegelte Flächen können einen Beitrag zum Hochwasserschutz leisten.

BR24: Erderwärmung: Wie Klimaschutz und Artenschutz zusammenhängen

Prof. Dr. Josef Settele war im Weltbiodiversitätsrat IPBES einer von weltweit drei Direktoren für das Globale Assessment, das im Mai 2019 veröffentlicht wurde. Er ist seit 2020  Mitglied des Sachverständigenrats für Umweltfragen der deutschen Bundesregierung. Prof. Settele wurde im Oktober 2021 für seinen Einsatz für den Artenschutz und seine Expertise im Weltbiodiversitätsrat (IPBES) mit dem EuroNatur-Preis 2021 ausgezeichnet. Im November 2021 wurde ihm aufgrund seines Engagement für die biologische Vielfalt der Heinz Sielmann Ehrenpreis verliehen. Bereits im Juli 2021 wurde dem Biodiversitätsforscher und Schmetterlingsexperten eine besondere Ehre zu Teil als Taxonomen eine neue Schmetterlingsgattung nach ihm benannten: „Setteleia“ (Pressemitteilung UFZ).