MintBio-Publikation: Vorkommensänderungen bei Schmetterlingen, Heuschrecken und Libellen in Bayern über einen Zeitraum von 40 Jahren

In ihrer gerade veröffentlichten Studie wertete die bayklif-Juniorforschungsgruppe MintBio klimatisch und landnutzungsbedingte Vorkommensänderungen bei Schmetterlingen, Heuschrecken und Libellen in Bayern über einen Zeitraum von 40 Jahren aus.

Danach nahm die Occupancy (Anteil der von einer Art besetzten Standorte pro Jahr) bei 37% der untersuchten Arten ab, bei 30% zu und bei 33% zeigte sich kein signifikanter Trend. Die stärksten Rückgänge wurden bei Schmetterlingen und Heuschrecken mit jeweils 41% der Arten festgestellt. Dagegen nahmen 52% der Libellenarten zu.

Temperaturpräferenz und Habitatspezifität scheinen die wichtigsten Faktoren für diese Trends zu sein:

  • Kälteangepasste Arten gingen in allen Taxa zurück, während wärmeangepasste Arten zunahmen. Diese Ergebnisse deuten auf starke und konsistente Auswirkungen der Klimaerwärmung auf alle untersuchten Insektentaxa hin. 

  • Bei Schmetterlingen nahmen Lebensraumspezialisten ab, während Generalisten zunahmen oder stabil blieben. Bei den semiaquatischen Libellen hingegen nahmen sowohl Generalisten als auch Spezialisten zu. Diese Ergebnisse könnten auf eine Bedrohung in terrestrischen Lebensräumen hindeuten, da das Vorkommen insbesondere von Schmetterlingsspezialisten hauptsächlich von der Lebensraumqualität und -fläche abhängt. Beides hat sich in den letzten Jahrzehnten in aquatischen Lebensräumen verbessert, nicht jedoch in terrestrischen Lebensräumen.

Engelhardt EK, Biber MF, Dolek M, Fartmann T, Hochkirch A, Leidinger J, Löffler F, Pinkert S, Poniatowski D, Voith J, Winterholler M, Zeuss D, Bowler DE, Hof C : Consistent signals of a warming climate in occupancy changes of three insect taxa over 40 years in central Europe.
Global Change Biology 2022, DOI

Pressemitteilung TUM

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