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Zusammenarbeit mit Schulen

Neben der eigentlichen Forschungsarbeit ist es ein Anliegen von bayklif, über Auswirkungen des Klimawandels durch Veröffentlichungen, Webseite und Veranstaltungen zu informieren und die Bürgerinnen und Bürger auch durch Projekte mit partizipativer Ausrichtung miteinzubeziehen. Dazu gehört die schulische Bildung: Mit spannenden und interaktiven Projekten sollen die Schülerinnen und Schüler für die Themen rund um Klima, Klimawandel und Naturschutz nachhaltig sensibilisiert werden und – in höheren Jahrgangsstufen – eigenständig Forschungsfragen bearbeiten. Diese Zusammenarbeit mit Schulen wird im Rahmen von BAYSICS und BayTreeNet angeboten.

Schulprojekte von BAYSICS

Schülerinnen und Schüler in Bayern erforschen den regionalen Klimawandel vor der eigenen Haustür – du auch? BAYSICS bietet allen bayerischen Gymnasien ein Konzept für ein W-Seminar zum Mitforschen. Über 30 Gymnasien in Bayern sind schon dabei. In einer interaktiven Karte kannst du sehen, wer schon dabei ist und zu welchem Thema geforscht wird:

BAYSICS für Schulen

Schulprojekte von BayTreeNet

An 11 Standorten in Bayern wurden insgesamt 12 Bäume mit Sensoren ausgestattet. Diese „Talking Trees“ senden automatisch Messdaten, die auf der BayTreeNet-Homepage sichtbar sind. Partnerschulen an den verschiedenen Standorten werten die Baumdaten im Zusammenhang mit Wetterdaten aus:
BayTreeNet für Schulen

 

Im Zentrum von BayTreeNet steht die bildungsbezogene Arbeit zu Zusammenhängen von Großwetterlagen (charakteristische und gleichbleibende Strömungsstrukturen von Luftmassen über mehrere Tage) und Waldökosystemen in Bayern. Dabei wird ein kombinierter Forschungs- und Entwicklungsansatz verfolgt. Basierend auf der Arbeit zu Zusammenhängen von Großwetterlagen und Waldökosystemen in Bayern wird unter anderem ein Unterrichtskonzept für Schüler und Schülerinnen in Bayern in einem Design-Based-Research-Ansatz entwickelt und forschend begleitet.

Im Unterrichtskonzept stehen die regional unterschiedlichen Auswirkungen von (durch den Klimawandel verändert auftretenden) Großwetterlagen auf Waldökosysteme besonders in Bayern im Fokus. Dies ist besonders bedeutsam, da der Klimawandel bislang von Schüler und Schülerinnen weitgehend als „Fernthema“ angesehen wird (vgl. Schuler 2009, Höhnle 2014). Es kommen dabei aktuelle Messdaten aus anderen Teilprojekten zum Einsatz und werden unter Berücksichtigung der digital geprägten Lebenswelt der Schüler und Schülerinnen in den unterrichtlichen Kontext gebracht. Dies erfolgt über eine Website zum Projekt, in welche die Messdaten (Wetterdaten, baumspezifische Messdaten wie Saftfluss etc.) integriert sind, die wiederum die Grundlage für diesbezügliche von den Schüler und Schülerinnen verfasste Twitter-Nachrichten sind (vgl. Abb.). Dazu analysieren Schüler und Schülerinnen an Partnerschulen (Standorte der verkabelten Bäume „Talking Trees“) die Baum- und Wetterdaten und übersetzen diese in verständliche Alltagssprache in Form von Tweets – auf diese Weise verhelfen sie gewissermaßen den Bäumen zum Sprechen. Die Standorte der „Talking Trees“ sind über Bayern verteilt, so dass auch unterschiedliche räumliche Auswirkungen der gleichen Großwetterlage deutlich werden. Die teilnehmenden Schüler und Schülerinnen und in einem nächsten Schritt die Schüler und Schülerinnen, die mit dem entwickelten Unterrichtskonzept arbeiten, können somit die klimawandelbezogene Arbeit im Unterricht mit aktuellen Messdaten in konkreten Problemfeldern vor dem Hintergrund ihrer medial geprägten Lebenswelt verknüpfen. An dieser Anknüpfung an die veränderte Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler respektive mehrwertorientierte Einbindung dieser mangelt es im Unterricht bislang häufig (vgl. ICILS 2018).

Beispiel einer Twitter-Nachricht eines Talking Tree, mit Messinstrumenten „verkabelter“ Talking Tree in Erlangen-Tennenlohe.
Standortsspezifische Wetterdaten auf der Website zum Projekt (https://baytreenet.de)

In der begleitenden Forschung werden die Wirkungen des Unterrichtskonzepts untersucht, unter anderem hinsichtlich Veränderungen im Wissensbereich und in der Motivation bzw. dem Interesse der Schülerinnen und Schüler. Hierbei wird auf wesentliche Konstrukte der pädagogischen Psychologie (u. a. Interessenkonstrukt, Einstellungskonstrukt) fokussiert, zu denen themenspezifische Skalenmodelle entwickelt, empirisch validiert und anschließend zur grundlegenden Erhebung der Konstrukte bei bayerischen Schülerinnen und Schülern und bei der Evaluation des Unterrichtskonzepts eingesetzt werden (vgl. Thieroff et al. 2021).