Die Auswahl der geeigneten Baumarten ist für Förster von herausragender ökologischer und ökonomischer Tragweite. Durch den Klimawandel gelangen Baumarten, die bisher gut an ihren Standort angepasst waren, an ihre Grenzen. Anbauversuche unter den neuen Rahmenbedingungen würden erst nach Jahrzehnten brauchbare Ergebnisse liefern. Einen Ausweg könnte die Berechnung der sogenannten „Klimahüllen“ darstellen. Hierbei werden die Klimaansprüche der einzelnen Baumarten ermittelt und anschließend mit gegenwärtigen und zukünftigen Klimabedingungen abgeglichen. So ergeben sich beispielsweise große Übereinstimmungen für die Klimahülle der Weißtanne mit der gegenwärtigen Klimahülle Bayerns, nicht jedoch für die Zukunft, wenn es in einigen Teilen Bayerns zu trocken und zu warm für die Tanne sein wird. Mit dem Verfahren der Klimahüllen können ebenso außereuropäische Baumarten auf ihre Tauglichkeit geprüft werden.
Christian Kölling (2007): Baumarten für die Zukunft
Die Frage, ob exotische Baumarten eine Rettung für unseren Wald darstellen könnten, wurde erst kürzlich wieder in einem Artikel in der Welt aufgeworfen. Bereits 2019 hat die bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) der Eignung von nichteinheimischen Baumarten ein ganzes Heft gewidmet.
Peter Spathelf in Welt Online 12.03.2021: Deutschland sucht den Superbaum
LWF-aktuell 123 (2019): Offene Türen für neue Baumarten